Als ob Westeuropa in einem anderen Universum lebe

Mexikanische Studenten beten vor ihrer Examensprüfung

Ein Video-Clip sorgt für Furore. Millionen Menschen sahen in den sozialen Netzwerken, wie sich Studenten an einer Universität in Mexiko  an den Händen fassten und ein Gebet sprachen. Für Europäer erscheint so ein Verhalten völlig unverständlich. In der westlichen Welt ist der christliche Glaube längst in die Privatsphäre verdrängt worden.

In Nord- und Südamerika, in Afrika und vielen Ländern Asiens gehören Bibelverse auf Autos gepinselt und auf großen Plakaten gedruckt zum Normalzustand. Im Restaurant oder am Arbeitsplatz liegen oft Bibeln auf den Tischen und niemandem ist das peinlich.

Seit fast 20 Jahren leben meine Frau und ich in Südamerika. Offene Gespräche über Gott, die Kirche und den Glauben sind selbst in den Ministerien tägliche Praxis. Taxifahrer in Lima erzählen ihren Fahrgästen freimütig, was Bibellesen und Gebet für sie selbst bedeuten. Und sie beteuern, dass eine positive Lebensveränderung möglich ist durch die Kraft Gottes.

Die öffentliche Meinung in Europa mag über so einen Glauben vielleicht die Nase rümpfen. Dabei verpasst die postmoderne Gesellschaft das Allerwichtigste. Denn wo wollen wir denn Orientierung, Trost und Geborgenheit finden, wenn nicht im Glauben an Gott?/KDJ

3 Kommentare
  1. Frank Schönbach

    Das Erschreckende dabei für mich ist, dass sich diese Entwicklung in meiner eigenen Lebenszeit ereignet hat. Ich kann mich noch gut erinnern, dass das Gebet zu Beginn und am Ende der Unterrichts in der Grundschule und in den ersten Jahren im Gymnasium in allen Schulen der Standard war. Ungefähr 1967/68 gab es dann in Frankfurt einen von einem Ehepaar mit atheistischer Weltanschauung angestrengten Musterprozess, infolge dessen das Schulgebet in ganz Hessen abgeschafft wurde – das war vor ca. 50 Jahren. Schleichend ging danach, bei steigendem Wohlstand und zunehmendem Freizeitangebot, die Bindung der Bevölkerung an Kirchen und Gemeinden immer mehr zurück. Der Glaube als Gesprächsthema verschwand aus der Öffentlichkeit.
    Ich freue mich, dass Gott kein Europäer ist, und dass er in anderen Kontinenten noch in vielen Herzen lebendig ist und wirkt.

  2. Christian Bigalke

    An der Diospi-Schule beten die Schüler auch vor Tests und Prüfungen. Und das ganz frei und vertraut, als wäre es das Normalste der Welt.

  3. Ulrike Marettek

    Ich bin dankbar für jeden Schülerbibelkreis, den es gibt, aber das wird auch nicht mehr überall gern gesehen, oder sogar behindert.

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